Berlin, 16. August 2024 – Rund um den internationalen Plant Milk Day startet die gemeinnützige Organisation Veganuary am 19. August eine einwöchige Kampagne: Die #PlantMilkWeek setzt im Einzelhandel – darunter Aldi Süd und Lidl – und in den sozialen Medien pflanzliche Milch- und Käsealternativen in Szene und motiviert so zum Ausprobieren. Während der Markt für Pflanzenmilch rasant wächst, wird in Deutschland immer weniger zu Kuhmilch, tierischem Käse und Butter gegriffen. Gründe gibt es viele, ebenso wie Chancen für einen nachhaltigen Wandel.
Pflanzenmilch ist im Einkaufswagen zur Norm geworden
Der Absatz pflanzlicher Milchalternativen ist in Deutschland von 2020 bis 2023 um 85 Prozent gewachsen.1 Bei ganzen 93 Prozent der deutschen Verbraucher:innen landen sie im Einkaufswagen.2 Parallel zu dieser Entwicklung sinkt der Pro-Kopf-Verbrauch von Kuhmilch seit Jahren. Die Gründe der Verbraucher:innen: Sie möchten, dass weder Tiere noch Umwelt leiden.
„Die Menschen werden sich immer bewusster, was die Milchindustrie für die Tiere bedeutet und welche negativen Auswirkungen sie auf Umwelt und Klima hat – und sind damit nicht einverstanden. Für den so einfachen Griff zur Pflanzenmilch sprechen nur gute Gründe und so ist sie in fast allen Haushalten zur Selbstverständlichkeit geworden. Mit derselben Selbstverständlichkeit bevorzugen immer mehr Menschen auch andere pflanzliche Alternativen“, so Christopher Hollmann, der Veganuary Deutschland leitet.
„Wir brauchen ein effizienteres und nachhaltigeres Ernährungssystem“
Die Faktenlage zur Klimabilanz von Kuhmilch ist eindeutig. Die bisher größte Metaanalyse zu den Auswirkungen von Lebensmitteln auf Klima und Umwelt belegt unter Berücksichtigung der gesamten Produktionskette: Pflanzenmilch schneidet in allen Bereichen der Herstellung besser ab als Kuhmilch. Denn im Vergleich verursacht Pflanzenmilch zwei Drittel weniger Treibhausgasemissionen, benötigt nur ein Zehntel des Landes, reduziert den Wasserverbrauch um mindestens die Hälfte und bis zu einem Zwanzigfachen – und belastet unsere Böden und Gewässer wesentlich weniger.3
Stellt man Lebensmittel mit vergleichbarem Nährstoffprofil gegenüber, ist der Beitrag zur Proteinversorgung von pflanzlichen Milchprodukten zudem um ein Vielfaches größer. Denn bei gleichem Flächenverbrauch gehen tierische Milchprodukte im Vergleich zu pflanzlichen mit einem Proteinverlust von 75 Prozent einher.4
Eine absurde Ineffizienz, findet Christopher Hollmann: „Auf pflanzliche Alternativen zu setzen, lohnt sich für alle – auch für die Zukunft unserer Landwirtschaft. Wir brauchen ein effizienteres und nachhaltigeres Ernährungssystem – und Verbraucher:innen wie Unternehmen können dabei Entscheidendes bewegen.“
Das können Unternehmen aktiv tun
Die #PlantMilkWeek zeigt auf, wie Unternehmen aktiv an einem Wandel mitwirken können: Aufmerksamkeitsstarke Produkteinführungen wie bei Schlagfix (veganer Eiskaffee), Werbemaßnahmen in Filialen und auf digitalen Kanälen wie bei Aldi Süd, prominente Platzierungen in Prospekten wie bei Lidl, neue Menüs oder Gerichte in der Gastronomie wie im Restaurant Cookies Cream in Berlin, serviceorientierte Content Creation wie von Veganuary-Sponsoren dmBio und Mondarella – all das erreicht relevante Zielgruppen und motiviert zum Ausprobieren.
Immer mehr Unternehmen setzen auch außerhalb von Kampagnenzeiträumen auf langfristige Ziele zur Förderung pflanzlicher Produkte: „Wer beispielsweise im Handel vegane Alternativen dauerhaft zum selben oder günstigeren Preis anbietet als tierische Pendants, schafft wichtige Anreize bei Verbraucher:innen – und kann den eigenen Umsatz steigern“, weiß Christopher Hollmann. „Wir unterstützen Unternehmen, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung ganzjährig dabei, nachhaltige Ziele zu definieren und effizient umzusetzen – und freuen uns schon jetzt darauf, gemeinsam einen starken Veganuary 2025 an den Start zu bringen.“
- Statista: Absatzentwicklung von Milchprodukten der Weißen Linie in Deutschland im Februar 2023 (im Vergleich zum Februar 2020), 2024. ↩︎
- Mordor Intelligence: Europe non-dairy milk market, 2024. ↩︎
- Joseph Poore und Thomas Nemecek: Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers, in: Science, Vol. 360 (6392), 2018. ↩︎
- Alon Shepon, Gidon Eshel, Elad Noor et al.: The opportunity cost of animal based diets exceeds all food losses, in: Proceedings of the National Academy of Sciences, Vol. 115 (5), 2018. ↩︎